Indiens E-Way Bill-System: Wichtige Änderungen für deutsche Exporteure ab 2025
➔ Die Gültigkeitsdauer von Frachtbriefen ist seit dem 1.1.2025 beschränkt
Als deutsches Unternehmen, das Geschäfte mit Indien tätigt, müssen Sie sich auf Änderungen im E-Way Bill-System einstellen. Ab dem 1. Januar 2025 sind neue Regelungen für die elektronischen Frachtbriefe in Kraft getreten, die den Warentransport und die digitale Sicherheit betreffen.
Das E-Way Bill-System ist ein wichtiger Bestandteil des indischen Goods and Services Tax (GST)-Systems und zielt darauf ab, den Warentransport im Land zu digitalisieren und zu vereinfachen. Frachtbriefe werden dabei digital auf dem GST-Portal ewaybillgst.gov.in erstellt.
Kernpunkte der Neuerungen bei E-Frachtbriefen:
➔ Zeitliche Beschränkungen für die Gültigkeitsdauer von E-Way-Bills:
1. E-Way Bills können nur noch für Dokumente generiert werden, die nicht älter als 180 Tage sind. Beispielsweise können ab dem 1. Januar 2025 keine E-Way Bills mehr für Dokumente erstellt werden, die vor dem 5. Juli 2024 datiert sind. Bis zum 31.Dezember 2024 gab es keine Beschränkung hinsichtlich des Alters der Ausgangsdokumente für die Erstellung eines E-Way Bills, solange das Dokument zum Zeitpunkt der Transaktion gültig und korrekt war.
2. Verlängerungen sind auf maximal 360 Tage ab dem ursprünglichen Erstellungsdatum begrenzt. Ein am 1. Januar 2025 generiertes E-Way Bill kann somit nur bis zum 25. Dezember 2025 verlängert werden. Die bisher bestehende Möglichkeit der unbegrenzten Verlängerung der Gültigkeit, z.B. wegen unerwarteter Verzögerung in der Lieferkette, existiert jetzt nicht mehr.
➔ Mehrstufige Authentifizierung (MFA)
Zur Anmeldung auf dem GST-Portal wurde nunmehr die MFA gestaffelt eingeführt:
- Ab 1. Januar 2025: Pflicht für Unternehmen mit Jahresgesamtumsatz (AATO) über 20 Crore Rupien
- Ab 1. Februar 2025: Pflicht für Unternehmen mit Jahresumsatz über 5 Crore Rupien
- Ab 1. April 2025: Pflicht für alle Steuerzahler und Nutzer
Was sollten Sie als deutsches Unternehmen machen?
Die o.a. Änderungen erfordern evtl. Anpassungen in Ihren Geschäftsprozessen:
1. Optimierung der Rechnungsstellung und Logistikprozesse zur Einhaltung der 180-Tage-Frist
Beschleunigen Sie die Erstellung und Verarbeitung von Rechnungen, um sicherzustellen, dass Dokumente nicht älter als 180 Tage sind, wenn E-Way Bills benötigt werden. Priorisieren Sie ältere Dokumente, damit diese fristgerecht eingereicht werden.
2. Implementierung von Compliance-Software zur Überwachung von E-Way Bill-Fristen
Verknüpfen Sie z.B. die E-Way Bill-Generierung mit Ihrem ERP-System, um automatisch E-Way Bills zu erstellen, sobald eine Lieferung geplant ist oder nutzen Sie digitale Erinnerungsfunktionen.
3. Verbesserung der Lieferkette zur Vermeidung von Verzögerungen
Nutzen Sie die Chance und überprüfen Sie Ihre logistischen Herausforderungen, die in Indien vielfältig sein können. Wo hakt es oftmals? An welcher Stelle können Abläufe optimiert werden?
4. Schulung von Mitarbeitern und Partnern bezüglich der neuen Regelungen
Informieren und schulen Sie relevante Mitarbeiter über die neuen Fristen und Prozesse zur rechtzeitigen Generierung von E-Way Bills.
5. Anpassung der IT-Systeme für die mehrstufige Authentifizierung
Die Implementierung der mehrstufigen Authentifizierung erfordert möglicherweise Anpassungen in Ihren IT-Systemen.
Sie haben Fragen zu steuerlichen Themen in Indien? Sie benötigen Unterstützung bei der Optimierung Ihrer Unternehmensprozesse? Nutzen Sie unsere 20 Jahre Erfahrung in diesen Bereichen. Melden Sie sich gerne unverbindlich bei uns. Wir freuen uns auf Sie.
